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Ernährung

So findest du die Quelle deines Ungleichgewichts

Die Gründe für Übergewicht im Kindes- und Jugendalter finden sich meist in einem Ungleichgewicht zwischen Ernährung und Bewegung. In den Gesprächen mit meinen übergewichtigen PatienInnen erkläre ich dies gerne anhand eines sehr vereinfachten Beispiels mit einer Waage.

Stell dir vor, dein Körper ist eine Waage. Die Nahrung, die an der einen Waagschale aufgeladen wird kann durch Bewegung auf der anderen Seite ausgeglichen werden. Sobald der Körper aktiv wird, verbraucht er Energie und die zugeführten Kalorien werden verbrannt. Die Waage ist im Gleichgewicht und du fühlst dich wohl. Kommt es hingegen zu einem ständigen Überangebot an Essen auf der einen Seite gerät die Waage in Schieflage. Du fühlst dich müde, bist schneller erschöpft und es wird dir immer schwerer fallen, dich zu bewegen um die Waage wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Das Überangebot an Energie kann nicht abgebaut werden und wird im Körper unter anderem in den Fettzellen gespeichert. Dies führt zu einer kontinuierlichen Gewichtszunahme.

Je größer die Kluft zwischen den zwei Waagschalen wird, desto schwieriger ist es die notwendige Motivation und Kraft aufzubringen um wieder eine Balance herzustellen. Zwischendurch mal kurz naschen, im Vorbeigehen in die Chipspackung greifen, schnell mal beim Bäcker eine Semmel kaufen, weil der Hunger plötzlich so groß ist.

Diese und viele andere Beispiele sind Gründe dafür warum Kinder und Jugendliche oftmals keinen Überblick darüber haben was, wieviel und wann sie essen.

Das Ernährungstagebuch bringt Licht ins Dunkel

Um herauszufinden wie unausgewogen das aktuelle Verhältnis zwischen Ernährung und Bewegung ist, schau dir in einem ersten Schritt das Essverhalten deines Kindes an. Dabei ist das Ernährungstagebuch ein wichtiges Hilfsmittel, dass meist viele Hinweise darüber gibt, wie die Ernährung optimiert werden kann. Kann dein Kind schon selbst schreiben, kann es täglich aufschreiben, was es gegessen und getrunken hat und vor allem wann und wieviel davon. Je genauer die Angaben sind, desto leichter könnt ihr euch einen Überblick über die Ernährungsgewohnheiten deines Kindes verschaffen.

Was könnte einfach verbessert werden?

Setzt euch nach einer Woche zusammen und besprecht gemeinsam anhand des Ernährungstagebuchs welche Nahrungsmittel gut gewählt wurden und wo es noch Verbesserungspotential gibt. Dein Kind darf mit seiner Lieblingsfarbe die gesunden Nahrungsmittel einkreisen und mit einer zweiten jene Lebensmittel, die es eher als ungesund empfindet. So wird von Beginn an Selbstverantwortung geschult und dein Kind lernt dabei sich gezielt mit Ernährung auseinanderzusetzen.

Überlegt gemeinsam in weiterer Folge wie ungesunde Speisen durch gesündere ersetzt werden können. Nehmt dabei die Ernährungspyramide zur Hilfe und holt euch Tipps in diesem Artikel. Werdet kreativ und geht spielerisch an die Sache heran. Es geht dabei nicht darum auf Lieblingsspeisen gänzlich zu verzichten und Verbote auszusprechen, sondern eher darum ein Bewusstsein für ausgewogenen Ernährung zu schaffen.


Habt Freude beim Tüfteln am Ernährungstagebuch und erstellt gemeinsam einen Essensplan für die kommende Woche. Macht die Besprechung des Tagebuchs zu einem wöchentlichen Familienevent, und du wirst sehen, dass es nach und nach leichter fallen wird gesunde Ernährung in den Alltag zu integrieren. Hast du Fragen zu dem Thema dann schreib, sie sie in die Kommentare oder gerne per Mail!

Von Birgit Schöndorfer

Ich bin Kinderärztin aus Leidenschaft, dreifache Mama mit Leib und Seele, Kaffeegenießerin, lesebegeistert und neuerdings auch gartenverliebt.

In meiner Ausbildung zur Fachärztin fokussiere ich mich derzeit auf die Vorbeugung und Behandlung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. In meinem Blog findest du vor allem Tipps, wie du deinem Kind helfen kannst das Gleichgewicht an körperlichem und seelischem Wohlbefinden wiederherzustellen, wenn die Waage mal in Schieflage geraten ist.

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