1. Papa, was ist in meinem Essen drin?
Erkläre deinem Kind, wo die unterschiedlichen Nahrungs- und Lebensmittel herkommen. Wo wächst das Obst und Gemüse? Was sind regionale Produkte? Welches Tier legt die Eier, wie kommt die Milch in die Verpackung und woher kommt eigentlich das Fleisch? Setzt euch mit dem auseinander, was ihr esst. Nehmt euch unterschiedliche Joghurt Sorten her und schaut wieviel Zucker enthalten ist. Sehr anschaulich ist es zum Beispiel neben der Verpackung eine Würfelzuckerpyramide entsprechend der Zuckermengen aufzubauen (ein Stück Würfelzucker entspricht ca. 3g Zucker). So wird dein Kind feststellen, dass einBecher Fruchtjoghurt dem Zuckergehalt einer Süßigkeit entspricht. Macht euch gemeinsam immer wieder bewusst was ihr esst. Geht gemeinsam einkaufen, kocht miteinander und wecke in deinem Kind die Neugier für neue Lebensmittel.
2. Kein „Was am Teller liegt, wird gegessen.“
Wann bin ich satt? Wie fühlt sich das an? Möchte ich wirklich noch einen Nachschlag oder ist es nur die Gewohnheit noch einmal den Teller zu füllen? Dein Kind hat vermutlich Schwierigkeiten damit, zu spüren, wann es genug gegessen hat. Eine gute Hilfestellung, um die richtige Portionsgröße für dein Kind zu finden ist dessen Handinnenfläche. Eine Kinderhand entspricht dabei einer Portion. Der Magen deines Kindes ist wahrscheinlich größer und gedehnter als bei normalgewichtigen Kindern. Es kann daher eine Zeitlang dauern, bis es sich an die altersentsprechende Portionsgröße gewöhnt hat. In diesem Artikel findest du kleine Tipps und Tricks, mit denen ihr euch langsam an ein Sättigungsgefühl herantasten könnt.
3. Belohne nicht mit Süßigkeiten und bestrafe nicht mit dem Entzug dieser.
Gib ungesunder Ernährung keinen besonderen Stellenwert mehr im Leben deines Kindes. Schenke Junkfood, Süßem und Co keine allzu große Aufmerksamkeit und lade diese nicht mit positiven Erlebnissen auf.
Das Eis nach einem längeren Spaziergang, das Zuckerl nach dem tapfer gemeisterten Kinderärztinbesuch, die Pizza am letzten Schultag, der Schlecker nach einem quengelfreien Einkauf im Supermarkt….
Überlege dir für solche Situationen eine gesunde Alternative. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Belohne zum Beispiel mit gemeinsamer Zeit, einem guten Buch, einem Ausflug oder einem Gutschein für ein Mal kein Zimmer aufräumen müssen.
4. Keine Verbote – alles ist erlaubt, mit Maß und Ziel!
Ist die Naschlade plötzlich versperrt, wird dein Kind Wege finden um an Süßigkeiten heranzukommen. Du wirst den Überblick darüber verlieren wann es wieviel von dem verbotenen Zeug gegessen hat. Scham und ein schlechtes Gewissen sind vorprogrammiert. Dein Kind will sich selbst und dich nicht belügen und kann aber nicht anders, weil es den Zucker regelrecht braucht, den es bisher erhalten hat.
Wie du siehst sind hier Verboten völlig kontraproduktiv. Begegne vielmehr deinem Kind auf Augenhöhe, versucht in einem gemeinsamen Gespräch herauszufinden, wieviel Menge an Süßem vertretbar ist.
Legt zum Beispiel einem Wochenration an. Ist die Gummibärlischüssel vor Ende der Woche leer, wird sie nicht nachgefüllt. Überlegt auch gemeinsam. In diesem Artikel findest du weitere Tipps und Tricks.
5. Gemeinsam statt einsam.
Schenkt der Mahlzeit die Aufmerksamkeit, die es verdient hat! Handys, Tablets und TV haben beim Essen nichts verloren. Durch die Ablenkung von Medien nimmt dein Kind gar nicht wahr, was es gerade isst und vor allem wieviel davon. Nütze die Gelegenheit des gemeinsamen Essens um zu erfahren, wie es deinem Kind gerade geht, was es in der Schule erlebt hat und womit es sich beschäftigt.
2 Antworten auf „5 Tipps Wie du deinem übergewichtigen Kind einen gesunden Umgang mit Essen beibringst“
Beim Lesen hab ich mir gedacht, das sind so viele alte weitergebene Muster und ich ertappe mich selbst dabei…z. B. alles aufessen (speziell im Gasthaus, man hat ja bezahlt dafür), mich nach dem Putzen mit Schokolade belohnen, beim Essen fernsehen oder Zeitunglesen, …. Das alles den Eltern einmal bewusst zu machen, dass SIE es sind, die mit ihrem eigenen Essverhalten das der Kinder prägen – keine leichte Aufgabe! 💪
Liebe Hertha, das stimmt, vielen Eltern ist nicht bewusst in welchen festgefahrenen Mustern ungesunder Ernährung sie sich befinden. Um so schöner ist es zu sehen, wenn ein Umdenken stattfindet und mit der Änderung von Kleinigkeiten mehr Gesundheit ins Leben der Kinder kommt❤️